Belastungs-EKG (Ergometrie)
Das Belastungs-EKG wird zur Beurteilung des Herzkreislaufverhaltens unter körperlicher Belastung durchgeführt.
Die Belastung erfolgt entweder auf einem Fahrradergometer oder einem Laufband.
Wozu dient ein Belastungs-EKG?
Das Belastungs-EKG ist eine einfache und kostengünstige Untersuchungsmethode und wird durchgeführt:
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bei Verdacht auf Erkrankung der Herzkranzgefässe (koronare Herzkrankheit)
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zur Abschätzung der Leistungskapazität
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zur Beurteilung von Blutdruck- und Herzrhythmusverhalten unter Belastung
Wie wird die Untersuchung durchgeführt ?
Sie treten auf einem Standfahrrad oder gehen auf einem Laufband. Die Belastungsstufe wird in einem bestimmten Intervall entweder stetig (Rampenprotokoll) oder alle zwei bis drei Minuten um eine vordefinierte Stufe erhöht (Stufenprotokoll). Dabei wird das EKG kontinuierlich abgeleitet. Der Blutdruck wird im engen Abstand gemessen.
Der Test wird abgebrochen, wenn Sie Symptome wie Brustschmerzen oder starke Atemnot bekommen, erschöpft sind oder wenn das EKG und Blutdruck-Pulverhalten krankhaft ausfallen. Selten wird der Test, nach Erreichen einer vordefinierten Zielleistung, auch wenn keine krankenhaften Befunde provoziert werden können, abgebrochen, zum Beispiel nach einem subakuten Herzinfarkt.
Beurteilung des Tests
Für eine ausreichende Beurteilung sollten Sie mindestens 6-8 Minuten lang belastet werden können. Wenn das Belastungs-EKG zum Beispiel wegen eingeschränkter Kondition, Gelenksschmerzen oder Schwäche in den Beinen (typische Beispiele dafür sind Kniegelenks- oder Hüftgelenksarthrosen) vorzeitig beendet werden muss, sinkt dessen Aussagekraft oder das Belastungs-EKG ist diagnostisch nicht verwertbar. In solchen Fällen stehen andere Tests zur Verfügung, wo das Herz medikamentös belastet wird (Stressechokardiographie oder Myokardperfusionsszinitgraphie).
Leider ist das Belastungs-EKG in der Diagnosestellung nicht immer treffsicher. Die Genauigkeit bewegt sich bei negativem Befund relativ tief. Wenn das Belastungs-EKG kein konklusives Ergebnis ergibt, können andere genauere, aber auch aufwändigere Untersuchungsmethoden herangezogen werden (Stressechokardiographie, Myokardperfusionsszintigraphie, Herz-CT, Herz-MRI, Herzkatheteruntersuchung).
Welche Komplikationen sind zu erwarten ?
Die Komplikationsrate ist extrem klein (Todesfall 1:100'000). Nach einer Überanstrengung kann es zu Schwindel kommen, wenn man ohne Auslauf die Belastung abrupt beendet. Der Schwindel ist in der Regel harmlos, selbstlimitierend und deutet nicht auf eine Herzkrankheit hin. Darum ist es wichtig, dass in der Erholungsphase die Belastung über mehrere Minuten allmählich reduziert wird.